Chronik

Als sich 1954 eine Gruppe Hundeführer vom SV München Ost trennte, wurde von ihnen der Grundstein für den GHSV München Nord gelegt.
Die erste ordentliche Mitgliederversammlung fand am 9.1.1955 statt, in der das Gründungsjahr 1954 bestätigt wurde. Bis 1954 gehörte der Verein dem Landesverband J.H.U. an, dann erfolgte die Aufnahme beim Bayerischen Landesverband für Polizei- und Schutzhundvereine e.V. in der Vereinigung der Süddeutschen Gebrauchshundeverbände und im Verband für das Deutsche Hundewesen.

1956

Auf einem wilden Grünstreifen an der alten Schenkendorfstraße in München, der heutigen Auffahrt zur Nürnberger Autobahn, wurde Hundesport betrieben. Zwei Jahre waren die Gerätschaften bei einem Gärtner untergebracht.

1957

1957 gelang es ein Grundstück mit einer festen Hütte vom Städtischen Liegenschaaftsamt nördlich der Schenkendorfstraße zu pachten. In diesem Gartengrundstück mit sehr vielen Obstbäumen konnte man zwar nicht hundeln, aber mit dem Verkauf des Obstes besserten die Mitglieder die magere Vereinskasse auf.
Geübt wurde weiter auf einer wilden Wiese nördlich des Obstgartens.

1958
Im April 1963 wurde dem Verein das Übungsgelände weggenommen, da die Firma RaabKarcher das Grundstück gekauft hatte. Somit hatten die Mitglieder keinen offiziellen Zugang mehr zum Obstgarten und mussten verbotene Wege benützen, bis auch dieses Grundstück gekündigt wurde – eine neue Suche begann.
Am Frankfurter Ring nördlich des Umspannwerks wurde man fündig, mit dem Schäfer und dem Besitzer einigte man sich und am Samstag, den 20. und Sonntag, den 21.3.1965 gab es den ersten Arbeitsdienst. Das war der Anfang von unzähligen Arbeitsdiensten, bei denen Toni und Emil Widmann maßgeblich beteiligt waren. Sie waren der Motor der Aufbauarbeiten, ebenso wie Karl Schmidt, der damalige Vorstand und Organisator. Nur mit dem Wasser hatte man wie in den Jahren zuvor seine Not – es wurde keins gefunden!

60er Jahre

Trotzdem startete am 3./4. Juli bei der Kreisauscheidung Emil Widmann mit seinem Deutschen Schäferhund Prinz. Am 18. Juli nahmen Herr Drews mit Amor und Emil Widmann mit Condor an einer Prüfung in Unterpfaffenhofen teil. Anfang Oktober besuchte eine größere Gruppe die Bundessiegerprüfung in Fürstenfelddbruck, während Toni Widmann wie immer an der Hütte werkelte.
Die offizielle Einweihung fand am Samstag, den 23. Okltober 1965 statt. Sie wurde mit einer Schutzhundeprüfung kombiniert, bei der 9 Hunde starteten. Leistungsrichter war Fred Richter. Man hatte sieben Monate hart gearbeitet, ein bisschen gehundelt und endlich konnte man das Hauptaugenmerk wieder auf die Arbeit mit den Hunden richten.
Am 13.7.1966 wurde die 13. Kreisausscheidung organisiert. Richter waren Fred Richter und Max Blechinger. Für den Verein nahmen Franz Breitsamer mit Quai und Emil Widmann mit Prinz teil.
Am Sonntag, den 10.12.1966 gab es endlich Wasser!
Anfang September 1967 wurde die 19. BLV Landessiegerprüfung durchgeführt.
1970 fand die Landessiegerprüfung der Terrier auf dem Vereinsgelände statt. Theo Sporrer wurde mit Pedro Sieger.
Bei der Hans Mörtelbauer Pokalausscheidung haben drei aus dem Verein gestarteten Hunde eine Riesenschau abgeliefert:
1) Fränzi Schulze mit ihrer Terrierhündin Peeki: Fränzi wurde bei der Fährtenarbeit von einer Kuhherde überfallen und ergriff die Flucht – nur die tapfere Peeki stellte sich und vertrieb mit starkem Bellen die Kühe (sie bekam eine neue Fährte).
2) Günter Hanslick erreichte mit Lasso in Abt. B 99 Punkte und gewann den Unterordnungspreis.

3) Breitsamers Prinz biss beim Schutzdienst in der Mutprobe so stark zu, dass der verletzte Helfer ausgewechselt werden musste.

1971 war ein schwarzes Jahr – ein Bagger stand am Platz. Der Hundeplatz war Opfer der Olympischen Spiele 1972 geworden, denn man brauchte das Gelände zur Vergrößerung des Heizkraftwerks. Man hatte schlicht vergessen den Verein zu benachrichtigen – wieder begann eine große Suche.
Nach endlosen Verhandlungen mit vielen Ämtern und Personen machte Herrn Maile, der Verwalter des Gutes Großlappen, auf die Schutthalde des ehemaligen Sondermeierhofs aufmerksam. Diese wilde Müllhalde und Rattenparadies wurde das neue Zuhause.
Nachdem der Müll abtransportiert worden war, fiel der Unteren Naturschutzbehörde ein, dass dieses Gelände ein Landschaftsschutzgebiet wäre und es nicht bebaut werden darf. Es folgten politische Diskussionen, Ortsbesichtigungen etc., der PSGV München-Nord blieb Sieger und erhielt am 29.3.1971 einen Prachtvertrag. Das E-Werk war als Wiedergutmachung beim Strom behilflich. Die Arbeit konnte wieder von vorne beginnen.
Am 27..9.1972 wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen.
1974 fand wieder eine Kreisauschedung auf dem Platz statt.
1984 wurde mitgeteilt, dass der Pachtvertrag nicht über 1987 hinaus verlängert werden könne, es begann ein endloser Leidensweg mit zahlreichen Eingaben an die Stadt München. Schließlich hieß es endgültig, dass das Grundstück Ende 1993 geräumt sein muss. Nachdem man mit dem Abbruch gedroht hatte, verließ der Verein im Frühjahr 1994 das Quartier. Eine weitere Suche begann.

Dass weiter gehundelt wurde, war klar. Teils auf Vorbehaltsflächen, teils auf Wiesen und Parkplätzen, bis der Verein SV Dachau dem Verein einen Sommer lang ein Dach über den Kopf gab. So hat man sich über Wasser gehalten. Wöchentlich traf man sich in den “Drei Linden”, um den Verein zusammen zu halten. Im Sommer 1995 gelang es Krista Rothmeier, mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit, von der STOV einen Vertrag zur Anmietung des ehemaligen Busbahnhofs der Olympischen Spiele zu erhalten. Alle waren glücklich über diesen Schotterplatz, leider hatten auch hier die alten Freunde der Unteren Naturschutzbehörde die Hand darauf und bestanden auf unbedingtes Bauverbot.
Nach zähen Verhandlungen und Einschaltung eines Architekten, der einen Bebauungsplan erstellen musste, gelang es eine Bewilligung für die Aufstellung einer kleinen Hütte zu erhalten.
Es gab weder Wasser, noch Strom oder ein Klo. Nach Wasser bohren blieb erfolglos, also mussten wieder Kanister geschleppt werden – erst später kam das Standrohr, das bis heute besteht. Strom besorgte Anneliese – der besteht auch bis heute, sowie das berühmte blaue Häuschen. Zäune wurden gezogen und Gräben ausgehoben. Das Vereinsleben spielte sich in einem alten Bauwagen ab. Das Essen wurde zuerst gespendet und dann wieder bezahlt, denn das Vereinsvermögen war knapp, der Architekt und die Erde für den Platz kosteten eine Menge Geld. Aber die Mitglieder waren guten Mutes, den neuerlichenAnfang zu schaffen.

1997 stießen die Biberger dazu und beide Vereine fusionierten. Mittlerweile sind sie zu einem Verein zusammengewachsen.
Am 22. November 2008 verstarb unser Ehrenmitglied Anton Widmann im Alter von 86 Jahren. Er hat uns seit den Anfangstagen tatkräftig unterstützt und war immer zur Stelle wenn Not am Mann war.

Verfasser unbekannt